Südöstlicher Old- Stil
Wundervoll gewebte Sashes (Bänder) aus Maulbeerbast, d.h. in einer Fingerwebtechnik gefertigt,
waren die wohl besonders auffälligen Kleidungs- Gegenstände der Südöstlichen Völker.
Oft hatten diese Sashes noch Perlen in ihre komplexen Muster eingewoben.
Auch Gürtel aus Schlagenhaut waren bei den Männern beliebt, an denen einige frühe Beutel
( in einer spitzen Form gefertigt ) herabhingen.
Man bewahrte da Dinge wie Tabak, Pfeife und Material zum Feuermachen auf.
Einige dieser Beutel wurden aus Hirschblasen oder -mägen gefertigt.
Die gegerbten Häute, die für die Kleidung benutzt wurden, wurden oft in verschiedenen Farben gefärbt
( rot, gelb, grün, blau und schwarz).
Die fingergewobenen Gürtel und Sashes wurden in den östlichen Gebieten in geometrischen Mustern gehalten
( vor allem in V und W-Formen),
in den westlicheren Regionen waren Kreismuster und Kreise abwechselnd mit Kreuzen oder Kreise
innerhalb von Rauten populär.
Diese Formen wurden weiter in den Perlmustern des 19. Jh. benutzt.
Die Männer trugen ihren Lendenschurz normalerweise aus sehr weich gegerbter Hirschhaut oder in den südl. Gebieten als dichten Fransenschurz bestehend aus Maulbeerbast (für ihre harten Ball-Spiele zogen sie diesen oftmals aus Sicherheitsgründen aus.)
Mitte des 19. Jh. trugen sie aber dann Lendentücher aus Handelsstoff (Stroud).
Die Legging, die vor allem auf Reisen getragen wurden, waren unterhalb der Knie mit einem gewobenen Band festgebunden.
Wegen des warmen Wetters wurde ansonsten wenig angezogen, ausgenommen einem langen Sash (Band),
das oft um die Taille gewunden wurde, wobei die langen gefransten Enden an der Seite hinabfielen.
Manchmal wurde dieses Band auch über der Schulter getragen und an der Hüfte verknotet.
Die Frauen trugen normalerweise Röcke aus Fellen oder Pflanzenfasern in einem Wickelstil oder eine Schürze,
bzw. sie drapierten etwas von Taille bis zu den Knien.
Oft wurde auch ein Schal oder Cape benutzt, dass unter einem Arm gerafft und über der anderen Schulter gebunden wurde.
Diese Bekleidung war aus Hirschhaut, gezwirnter Maulbeerrinde, gewobenem Büffelhaar oder der weichen Haut von Büffelkälbern
und war üblicherweise stark gefranst.
Frauenlegging, so sie getragen wurden, waren knielang und unter dem Knie gebunden.
Um 1775 waren die Röcke aber auch schon aus Stoff, im Wickelstil und wurden von einem Gürtel gehalten.
Kleidung wurde generell von den Frauen hergestellt und bestand z.B. aus Leder-Lendenschurz, Wildlederhemd, Bisonroben,
Textil Roben mit Federschmuck, Mokassins und Stiefeln.
Aber auch Kleidungsstücke aus Federn waren schön und praktisch ; praktisch, weil sie warm waren, ohne schwer und sperrig
wie die von Fellen zu sein.
Die Federn waren oftmals Brustfedern der wilde Truthähne, die waren etwa zwei oder drei Zoll lang und wurden zwischen
schmalen Streifen aus Rinde aufgenäht. Die Streifen wurden dann zusammengenäht, so dass die Federn überlappten,
wie auf den Körper der Turkey. Auf diese Weise wurden Röcke für Frauen und Mäntel für beide Geschlechter hergestellt.
Man nahm besonders auch Federn von farbenprächtigen Vögeln.
Federn von anderen Arten, insbesondere vom Adler und vom weiße Kranich, wurden im Kopfschmuck verwendet.
Prominente Cherokee Frau trugen bei offiziellen Anlässen oftmals auch ein knielanges Cape aus den Brustfedern eines
weißen Schwanes gewebt .
Die Cherokee-Indianer haben ein reiches geschichtliches Erbe, wodurch einzelnen Stilelemente im Gegensatz
zu jeder anderen Native American Gesellschaft stehen
und so wenig in das typische Vorstellungsbild von Indianern zu passen scheinen.
Früher änderte sich die Cherokee Kleidung nur mit den Jahreszeiten :
Im Sommer trugen die Männer einen Hirschhaut Breechcloth (Lendenschurz), der zwischen den Beinen
durchgezogen wurde und an der Taille festgebunden war.
Die Enden der Haut hingen normalerweise bis zu den Knien an der Vorder- und Rückseite des Körpers.
Ihre Mokassins hatten Klappen auf beiden Seiten und gingen bis zu den Knöcheln als Kratzschutz.
Auf die Jagd oder auf Überfälle gingen sie auch mit Leder "Chaps", die von ihren Knöcheln bis zur Mitte
ihrer Oberschenkel verlängert waren.
Im Winter und in kühleren Klimazonen trugen Männer Hirschleder-Leggings oder hohe Hirschleder Stiefel,
die die Beine schützten und die Füße warm hielten.
Die Männer trugen ´in der Regel ´ keine Hemden, aber sie trugen manchmal Mantelartiges Hirschleder
oder gewebte Rinden -Kleidung.
Im Winter wurden Kleidungsstücke oft mit dem Pelz nach innen zur zusätzliche Isolierung getragen.
Spätere erste europäische Augenzeugenberichte berichten aber auch davon, dass die Cherokee Männer
ebenso Hirschlederhemden trugen und im Winter Pelzroben.
Die Biber- oder Bisam Mokassins hatten das Fell auf der Innenseite, um die Füße warm zu halten.
Die Männer trugen auch Biberfellmützen.
In der Historie trugen die Frauen kurze, eng anliegend, ärmellose Kleider ähnlich einer "Sommertop“.
Die Kleider wurden aus Hirschleder gefertigt und in der Regel gingen sie bis in die Mitte der Oberschenkel.
Die Taille wurde durch einen handgewebten Gürtel geschmückt und als Brustschmuck dienten Knochenstiften
oder geschnitzte Broschen.
Ein Rehfellchen wurde als Schal um den Hals getragen und in das obere Teil des Kleides am Ausschnitt gesteckt.
Ein gewirkter oder gewebten Halb-Unterrock aus wildem Hanf, ging von der Taille bis zu den Knien
und hatte lange Fransen, welche bis zu den Knöcheln ging.
Frauen von Rang hatte Perlen oder gefärbte Federn als Muster in der Unterrockfranze mit eingearbeitet.
Die Frauen-Mokassins waren aus weichem Leder und wurden bis zum Knie geschnürt und wurden mit farbigen
Samenperlen bestickt.
Viele Frauen hatten Ohrlöcher und trug Natur- Ohrringe (Knochen, Schalen etc.)
Einige Frauen schmückten sich auch mit mehreren Shell-, Horn oder Knochen- Halsketten, sowie Kupfer -
oder Blei -Ringen.
Die Traditionelle Tracht für Cherokee Frauen bestand aber meist aus aus einem Wickelrock aus Wildleder oder aus
gewebter Rinde mit einem Schalartige Oberteil aus Wildleder ( bzw. mit Kaninchenfell oder Federn besetzt,
als Wärmespeicher bei kaltem Wetter ).
Nach der Ankunft der europäischen Siedler in den späten 1700er Jahren, gerieten ehemalige Naturmaterialien
(Felle und Pflanzenfasern) in der Cherokee Kleidermode ins Abseits und man passte sich den weißen Nachbarn an.
Als die Cherokee begannen mit weißen Siedler im frühen 18. Jahrhundert Handel zu treiben,
trugen die Männer Hirschleder Leggins und Lendenschurz, zusammen mit Baumwollhemden, Perlen Gürteln und
einer Decke über die Schulter drapiert.
Auch die Kleidungsstile der Cherokee Frauen begannen zu Anfang des 18. Jahrhunderts sich zu ändern, die Frauen begannen
oft Baumwoll- Röcke und Blusen mit gewebten Schals zu tragen.
Weiter unter diesem Europäischen Einfluss und deren Modetrends, begannen die Cherokee Frauen dann Kleider
(wie im Schnitt der Tears Kleider ) zu tragen,
während die Männer lange mit Perlen bestickte Jacken und Bänderhemden (Ribbon Shirt ) trugen.
Frauenkleider :
Eines der wichtigsten Kleidungsstücke in der heutigen Cherokee Tradition ist das Risskleid (Tears Dress).
Das Kleid ist im Hemdkleid-Stil aus Kattun gemacht und zum offizielle Stammes Kleid der Cherokee Frauen,
und soll auch mit in Erinnerung an den ´Trails of Tears´ gewählt sein .
Dieses Kleid ist so geschnitten, dass man bequem darin arbeiten kann und hat auf dem Kragen sowie über
dem Volant am Rock ein Applikations Muster ( manchmal auch das sieben Sterne Symbol der Cherokee verwendend) .
Diese Frauenkleider werden irrtümlich als `TRÄNENKLEID´benannt
und man bringt sie in Verbindung mit dem Trail of Tears.
Aber eigentlich ist die Übersetzung "Riss Kleider" !
So genannt, weil das Muster erfordert, dass man das Gewebe entlang gerader Linien reißt,
anstatt mit einer Schere zu schneiden....
Das Cherokee „ Riss-Kleid“ ist das offizielle Tribal Kleid für Frauen der Cherokee Nation von Oklahoma,
gemäß der Festlegung des Rates.
Die Cherokee Nation ist auch der einzige Stamm der diese bestimmte Art von Kleidung als
offizielle Tribal Kleid erlassen hat.
Die Cherokee-Indianer von Nord-Carolina hatten damals eine ganz andere Art des Kleides.
Ein Cherokee Riss-Kleid muß diese Grundelemente in Konstruktion und Design haben:
- Alle Stücke des Kleides müssen von Quadraten und Rechtecken gemacht sein ;
- Das Oberteil muss an einer Schulterpasse gerafft werden, und öffnet sich zur Vorderseite;
- Es muss Zwickel unter den Armen haben ( Ärmelübergang zum Mieder)
- Es muss eine aufstehen Rüsche haben und einen Rock Volant.
- Die Textilbändern sind an bestimmten Stellen auf dem Kleid.
Eine Frau kann aber trotz der Vorgaben noch eine Reihe von Variationen für ihren eigenen Stil wählen:
Jede Art von Gewebe ist akzeptabel, solange es weich, aber trotzdem strapazierfähig ist
(Baumwolle Kattun, Drucke und andere Art der Gewebebindung, einschließlich Wollstoff, Krepp oder Chiffon).
Die Auswahl an Rocklänge (entweder unterhalb des Knies Länge, Knöchel oder bodenlang) richtet sich nach
Verwendungszweck ( z.B: für Zeremonielles dann besonders lang ; für den Alltag kürzer)
Stomp Tänzer wählen in der Regel eine kürzere Länge.
Eine Auswahl an Ärmellängen - Ellenbogen, Dreiviertel-oder Handgelenk Längen ist akzeptabel.
Die Zierbändern können schlicht und fest sein, haben Ausschnitts- und / oder Applikations-Motive
( aus einer Kombination von Quadrat und Dreieck Formen oder mit Perlen verzierte oder bestickte Motive ;
Rankenartiger Designs, analog der traditionellen Südostwoodland Stämme.)
Die Halsöffnung kann mit einem Stand-up-Stehkragen, rundem Ausschnitt ohne Kragen eingefasst werden,
oder mit einer Rüsche abgeschlossen, bzw. eine einfache quadratische Halsöffnung besitzen.
Zur Geschichte des `Riss- Kleides´:
„Es wäre nur ein Mythos, wenn man davon ausgeht, dass die Cherokee Frauen diese Art des Kleides
zu der Zeit des Trail of Tears, also 1838-1839 trugen. Das kann aus zwei Gründen nicht stimmen:
Zuerst sollte man wissen, dass die Cherokee nie einen traditionellen Stil der Kleidung hatten,
die einzigartig oder ethnisch anders als jeder andere Stamm war der dort im heißen und feuchten Südosten
der Vereinigten Staaten lebte.
Die Kleidung beiden Geschlechter (wie von den frühesten europäischen Abenteurern beschrieben),
war primitiv und bestand gerade mal aus dem, was ihre Scham bedeckte, bzw. war meist aus Tierhäuten und Fellen gemacht.
Außerdem verwendeten sie eine rudimentäre Form von Fingerweberei und Netzgewebe zu Schärpen, Gürteln
und auch um Seile daraus fertigen.
Webstuhl-Spinn-Technologie, die es ihnen ermöglichte ganzes Stückgut zu machen, gab es erst nach Ansiedlung der Missionare, insbesondere der Herrnhuter.
Die Kleidung, die sie herstellten, war von der Art der Kleidung in der sie unterrichtet wurden; also schlicht und einfach.
Das Riss- Kleid konnte also nicht zum Zeitpunkt des Trail of Tears getragen worden sein,
weil deren Stil völlig falsch für den Zeitraum ist.
(Damenmoden jeder historischen Periode haben eine ganz bestimmte Silhouette,
in erster Linie am Aufstieg und Fall der Gürtellinie, sowie der Form und Größe zusammen mit dem Rock.)
In den späten 1830er Jahren (die Zeit des Beginns und Ende der Trail of Tears), trugen Frauen in den Städten
entlang der Ostküste oftmals Kleidungsstücke, die Kostüm Historiker als romantisch oder früh viktorianisch bezeichnen.
Das Tear Kleid ist definitiv ein Stil, der zu einem späteren Zeitpunkt in Mode kam.
Das erste offizielle Riss-Kleid hatte 1969 Premiere, als die Cherokee Virginia Stroud während dieser `Amtszeit´
als "Miss Indian America" das Kleidungsstück trug, um dieser ein kulturelle Zugehörigkeit zu geben,
hatte aber dennoch nichts mit Cherokee Tradition zu tun.
Im Jahr 1968, als diese junge Cherokee Frau diesen Titel erwarb, trat sie in einem Kiowa Wildleder Kleid auf,
das sie von einer College-Freundin sich lieh.
Der damalige Cherokee Nationen Chief William Wayne Keeler (1908 - 1989) vereinbarte,
auf Drängen eines Cherokee Frauen Komitee´s ( die das nicht hinnehmbar ansahen, dass eine Cherokee
bei ihren öffentlichen Auftritten in Kiowa Kleidung erscheint), etwas für Miss Stroud eher angemessenes
(die Cherokee östlichen Waldland- Traditionen, Geschichte und Stil widerspiegelndes) zu entwerfen.
So bekam das Riss-Kleid seinen etablierten Vorrang in Oklahoma als traditionelles Stammes-Kleid.“
Männerkleidung :
Der traditionelle Kleidungstil " heute" für Cherokee Männer , ist das Bänderhemd (Ribbon-Shirt).
Aus Kattun Gewebe gefertigt, hat dieses Kleidungsstück auf der Vorder- und Rückseite Bänder aufgenäht
und lange Ärmel.
Zu besonderen Anlässen wird noch ein traditioneller Turban, der mit Federn geschmückt ist, dazu getragen.
Zur Geschichte des "Bänder Hemdes" :
Ribbon-Applikationen sind eine wichtiger Kunstform für verschiedene Stammesgruppen.
In der Region der Großen Seen war es mehr als 150 Jahren die Grundlage für traditionelle ´Frauen Insignien´.
Ribbon Applikation entstand in der Region der Großen Seen in den späten 1700er Jahren,
mit der Einführung von Seide.
Da aber Seide zusehens knapp wurde, gibt es sehr wenige Proben von diesen Arbeiten vor 1850.
Vor dem Jahr 1850 und der Entstehung der ´Band Applikation´, begann man mit Mustern,
die vollständig geometrisch waren und sich auch wiederholten.
Die Bänder wurden sehr eng aufgelegt und in mehreren Streifen kombiniert,
um daraus eine aufwendige Platte zu machen.
Die Ribbon-Shirts selbst, sind ein Beispiel für die Anpassung von indianischen Kleidungsstücken.
(Auch viele zeitgenössische indianischen Modedesigner übernehmen Bandarbeit in ihre Designs.)
Farbiges Seidenbänder wurden zuerst von französischen -und englischen Händlern eingeführt
und wurden anschließend in die bei den Stämmen traditionellen Praktiken der Herstellung von Sachen
mit aufgenommen, einschließlich der Verwendung als Dekoration für zeremonielle Dinge.
Bänder wurden dann auch auf die Kleidung appliziert, manchmal mit einem spiegelbildlichen Design
von kontrastierenden Farben der Bänder .
Ein wichtiges Merkmal der Band-Applikation ist die visuelle Auflösung von Muster und Hintergrund,
die sich mit der Verschiebung der Wahrnehmung des Betrachters auch verändern."
Die Farben der Cherokee
Deren Hauptfarbsymbolik war, wie folgt:
East: rot --success, Triumph;
North: blau - Niederlage, Probleme;
West: schwarz - Tod;
South: Weiß - Frieden, Glück.
Frühe Cherokees verwendet meist rot und weiß (und manchmal blau),
d.h. bei zivilen Anlässen.
Schwarz dagegen, war die Farbe von Krieg und Tod.
Kurz gesagt :
Das Königs-Rot (Oukah) war der violette Farbton.
Weiß war ein Sinnbild für Frieden und Glück,
Rot von Macht und Erfolg,
Blau von Ärger und Niederlage,
Schwarz vor dem Tod.
Ihre Erklärung /Deutung :
"Der Südwind war weiß und brachte Frieden,
der Nordwind war blau und bedeutete Niederlage,
der Westwind war schwarz und brachte Tod,
und der Wind aus dem Osten war rot und brachte Macht und Krieg..".
Kleidung im Übergang:
Allgemein durchliefen alle südöstlichen Indianer einen Übergang zur europäischer Kleidung,
wegen ihres Kontaktes zu spanischen-, französischen- und englischen `Ankömmlingen´
und den Händlern des 16. Jahrhunderts.
Vergleichsweise `frühe Lendentücher- für beide Geschlechter´, wurden so aus dem blauem Tuch der Händler gefertigt.
Die Bilder von Charles Bird King, um 1830 in Washington D.C., zeigen wie einige Männer sich dem europäischen Stil zuwandten,
zumindest zum Zweck der Besuche in der Regierungshauptstadt. (siehe Anmerkung zum `Turban´, bei Kopfbedeckung)
Sie trugen die typischen Tuchmäntel der Zeit mit den fallenden Schultersäumen, weiße Hemden mit hohen Krägen
und schwarze Halskrawatten.
Große Silberbänder umspannen die Stirn, nur gekrönt von einer Straußenfeder.
Oder sie trugen Turbane, in der zeitgenössischen europäischen Mode gewickelt, ebenfalls mit Straußenfedern.
Eine oder mehrere Silberornamente hingen auf die Brust. Dazu trugen sie silberne Armbänder,
gewobene Bänder mit Perlen und bestickte oder perlengeschmückte Schultertaschen.
Sie trugen dazu Mokassins oder hohe stiefelartige Beinkleidung.
Einige von ihnen zeigten zudem noch Gesichtstätowierungen.
Cherokee Botschafter `Chief Attakullaculla´( Mitte)
mit seinem Attaché (rechts)
am Hofe König Georgs, um 1730.
Frisuren und Kopfbedeckungen :
Cherokee Krieger rasierten normalerweise ihre Köpfe ( mit einer Muschelschale) oder ließen in Richtung
der Rückseite des Kopfes ein Haarstück (eine Art längere Skalplocke ) stehen , um dort eine Adler -oder
Truthahnfeder anzubinden.
Cherokee Frauen trugen ihre Haare offen oder mit eingestecktem Schmuck; oftmals aus Naturmaterial.
„Turbane“ wurden zum ersten Mal bei den Cherokee Männern eingeführt, nach ihrem Besuch bei König George ,
da dessen Minister sie viel zu streng für das Auge ihres Königs fanden und ihnen kurzerhand die Turbane und
Manteljacken einer vorhergehenden Indischen Delegation `verpassten`.
( Ob die Inder diese vergessen hatten ...oder wie auch immer...; konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen..)
Als die Cherokee-Chiefs ` so im exotisch-europäischen Mix aufgeputzt ´ dann wieder zur Cherokee Nation
zurückkamen, übernahmen diese gern diesen Stil der Jacken und Turbane für besondere Anlässe.
Zuerst fertigten die Cherokees zusätzliche Turbane aus teuer importierten Stoffen.
Aber mit der Einführung des Spinnrades begannen sie dann ihre eigenen Stoffe für diese Kopfbedeckungen
herzustellen.
(die Kunst des Turbanbindens)
Cherokee Wampum
Wampum ist die englische Rechtschreibung des Algonkin-Wortes „ wampumpeage“.
Im Laufe der Zeit haben die Irokesen und anderen Binnen - Völker, die Kontakte mit dem Mohegan, Pequot,
Montauk, Narragansett, Shinnecock und Wampanoag Nationen hatten, mit der Wampum Herstellung
und Verwendung begonnen ,weil sie die schönen Wampum Perlen (vom Nordatlantik) sehr schätzten.
Von den Irokesen her, verbreitete sich ihre Popularität auch zu den Cherokees und anderen Nationen,
die in deren Nähe lebten.
Oftmals sagt man „Wampum- Gürtel", weil man sich auf die Form und Größe der Wampum Objekte bezieht.
Sie wurden aber nie als Gürtel getragen !
Sie waren Tausch- und Handelsobjekte (in der Zeiten der Niederländischen- und Englischen Kolonialisierung
waren sie sogar Währungsmittel):
Später wurden sie von den Indianerstämmen als Friedenssymbol ; zum Abschluß von Friedensverhandlungen,
bzw. als besonders ehrenvolle Geschenke und besonders ´ für den diplomatischen Dienst´ genutzt.
„Das Historische Wampum ist klein (ca. 1/8 Zoll bis 1/4 Zoll lang und 1/4 Zoll breit), mit zylindrischen, weißen
und lila Perlen.
Die Perlen sind poliert, gebohrt, und in Leder-Lagen eingespannt oder in Bändern gewebt.
Geometrische Figuren wurden manchmal (nicht immer) in die Gestaltung der Bänder gewebt.
Frühe scheibenförmige Wampum Perlen wurden zur Dekoration und zum Tausch von Ureinwohnern verwendet,
d.h. Indianer die in den Küstenbuchten von Long Island und New England wohnten, dort wo man die Wellhornschnecken
und Muscheln für diese Perlen- Herstellung findet.
Ähnliche findet man vor der Küste von Carolina und der kalifornischen Küste, wo sie auch damit handelten.
Die Verwendung von Wampum als Währung wurde im Binnenland durch den Pelzhandel mit den Iroquois im Nordosten
verbreitet; dann kamen sie zu den Creek und Cherokee im Südosten; den Ohio River Stämmen; und den Missouri und Columbia River Stämme im Westen.
Da den Ureinwohnern eigentlich Geld also Währung fremd war, waren die Wampum mehr als ein materieller Gegenstand
für das erfolgreiche Funktionieren des politischen-, sozialen- und religiösen Lebens notwendig" .
Folglich begannen sie zwar den Tauschhandel mit Wampum, aber es blieb weiterhin ein Tauschhandel für sie.
In den Städten der Cherokee Konföderation versammelten jährlich sich die Menschen um die Stammes Redner,
z.b. einen Priester oder ihre " geliebten Mensch" , die über Rechte und Gesetze des Stammes sprachen und dabei zur Unterstützung dieser Bedeutung von Tradition und Kultur, auch stets einen heiligens Wampum in der Hand hielten.“
http://www.history.org/Foundation/journal/Summer07/images/Counter22_R2.jpg
Cherokee Booger Maske
und Booger Tanz
Cherokee Booger Maske :
„Stark stilisierte Kürbis Masken sind seit Hunderten von Jahren ein wesentlicher Bestandteil des Booger Dance,
einem Ritual der Verhöhnung und Abschreckung von Eindringlingen.
Von großen Kürbisse in Handarbeit oder aus Buckeye Holz ( amerikan. Gattung von Aesculus, wie die Rosskastanie bei uns) geschnitzt, repräsentieren die Masken Gesichter von Ausländern, wie Afrikanern, Deutschen, Franzosen, Chinesen,
oder anderen indianischen Stammesangehörigen.
Die Cherokee fertigten auch Masken der ausgehöhlten Hornissen- oder Wespennestern, um böse Weiße oder Weiße
durch eine entstellende Krankheit darzustellen, wie die Pocken personifizierend.
Oftmals wurden sie mit Pflanzenpigmenten eingefärbt und mit Fell -Stückchen dekoriert, um die Augenbrauen, Bärte,
Schnurrbärte etc. zu kennzeichnen ( aber auch sexistische Elemente wurden hervorgehoben.)“
Booger Tanz :
„Tänze waren und sind ein integraler Bestandteil des sozialen- und zeremoniellen Lebens der Cherokee.
Während des Booger Dance (eine abendliche Art Social Dancing), traten Männer mit zerlumpten Kleidung und Masken auf.
Auf die Frage, wer sie waren und warum sie für kamen, gaben die ausgelassenen Eindringlinge sich ausgefallene Namen
und versuchten Kämpfe zu starten.
Jeder Eindringling hat dann noch ein Solo aufgeführt, oftmals einen deftigen Tanz.
Da die Cherokee annahmen, dass Krankheit und Tod von außerhalb in ihre Siedlungen kam, wurden die Eindringlinge
spezifisch auch wie äußere Kräfte dargestellt, eben wie europäischen Amerikaner, die nach Cherokee Heimatländern griffen
und den Stammes-„lifeways“ stöhrten.
Dabei hatten die Booger Masken, die aus Kürbissen oder Holz mit Pelzbesatz gemacht wurden ,
stets übertriebene menschliche Züge.“
http://www.appalachianhistory.net/2012/06/cherokee-booger-dance.html
http://www.cherokeebooger.com/id1.html
Cherokee Sash und Fingerwebtechnik
Die traditionellen Schärpen (auch Sash genannt), die man besonders aus dem nordöstl. Waldland kennt,
waren sowohl bei den dortigen Indianer-Männern, je nach Machart ; als Gürtel oder Taschengurt beliebt
( bzw. als Armschärpen und - Bänder), als auch von den im Gebiet lebenden Trappern besonders als Gürtel ,
- und wurden so zur Handelsware.
Sie wurden mittels der Fingerweberei hergestellt ( ein typischer Südost Native American style):
Siehe :
Martha Berry `Cherokee
Beadwork`
Fingerwebebtechnik Qualla-Arts
bzw.:
http://www.natisihichapter.org/aia/finger%20weaving001.pdf
Youtube Videos :
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Zu weiteren kulturell-traditionellen Beadwork der Cherokee ;
siehe auch hier :
Cherokeeheritage – Beadwork-Katalog
Persönliche Anmerkung :
unter den Verlinkungen gibt es eine Fülle von Material zu verschiedensten traditionelle Kunsthandwerk der Cherokee.
Daher werde ich auf dieser HP - Seite nur die für mich auch besonders interessanten Dinge, die in ihrer Art besonders
die Cherokee Kultur hervorheben, mit aufnehmen.
´unter besonderer Bedeutung des Wampums´
Cherokee Bandolier Bags
Bandolier Bags , wie der von den Cherokee (Schultergurt-Taschen),
waren im 19. Jht. im ganzen Waldlandgebiet beliebt.
Eigentlich stammt die Idee eher von den Gewehrtaschen ( Patronenaufbewahrung) europäischer Soldaten.
Während Bandolier Produkte von verschiedensten Stämmen und First Nations an den großen Seen und Präriegebieten
übernommen wurden, so unterscheiden sie sich aber in ihrer Ausführungs-Art.
Die stilistischen Unterschiede sind das Ergebnis des persönlichen Geschmacks, der eigenen Traditionen- und der Menge der Kontakte
mit Europäern und Euro-Amerikanern in Bezug auf den Handel mit Waren.
Bandolier Taschen sind oft verhältnismäßig groß und in Beutelform, mit einer breiten Palette von bunten Perlen und Bändern
geschmückt.
Sie werden am Körper über Kreuz getragen, mit einem dicken Riemenband in der Querung über der Brust eines Menschen,
damit sie auf der Hüfte auflagen.
Die für diese Beutel und Schulterriemen verwendete Wolle, kam zuerst von englischen Händlern.
Ihre Standardfarben waren rot, marine, blau und schwarz.
Mit Kattun gefüttert, eingefasst mit Band und phantasievoll mit Perlen geschmückt, waren die Schultertaschen ein Zeugnis für den traditionellen Ausduck, mit momentaner Inspiration.
Sie sind wahre Kunstwerke und Ausdrucksformen eines jeden Künstlers.
Die Cherokee Leute schmückten ihre Bandelier Beutel besonders reichhaltig, d.h. mehr als es an Perlenstickereien an anderer Stelle
auf ihrer Kleidung auftrat. So war dies ein Ventil für ihre Kreativität. Keine zwei Bandelier Taschen sind jemals gleich.
Während des frühen 19. Jahrhunderts waren diese Samenperlenstickereien der Bandelier Taschen besonders unter den Creek,
Seminole und Cherokee-Indianer beliebt.
Native american Bandolier Bag Galerie
Vor Begegnung mit den Weißen, waren die Cherokee eigentlich hauptsächlich zu Fuß unterwegs.
Zudem hatten sie aber Kanu ´s zur Verfügung. Diese waren Gemeinschaftseigentum und waren
außerdem sehr schwer herzustellen.
Man fertigte sie in der Art eines Einbaumes, durch ausbrennen (Feueraushöhlung).
So ein Kanu herzustellen, war also ein Mammutprojekt:
So ein Einbaumkanu konnte schon mal 20 - 30 m lang sein und war so groß genug,
um für ca. zwanzig Männern Platz zu haben.
Da es natürlich sehr schwer war und man es nicht über Land transportieren konnte,
wurde es immer in der Nähe des Flusses mit der Innenseite nach unten abgelegt.
Cherokee Heritage - Dugout
Canoe
Cherokee Hochzeitsvasen und traditionelle
Hochzeitszeromien
Wedding Vasen gab es bei etlichen Stämmen des Südostens, aber auch des Südwestens.
Und alle hatten in der Regel 2 Trinkhälse, woraus das Paar zur selben Zeit während der Zeremonie trank.
Heute gibt es diesen Brauch auch noch vereinzelt bei Traditionaliste .
( Heute ist es aber eher spaßig, wenn sich die Partner verrenken müssen, um gleichzeitig aus der `Schnabeltasse`..zu trinken)
Der Hochzeitsplatz wurde bei den Cherokee zuvor gesegnet und die Hochzeit an sich wurde immer mit spezielle Zeremonien
und mit anschließenden Tänzen durchgeführt .
Bei den Cherokee war früher der Juni der beliebteste Monat zum heiraten, wobei man davon ausgeht,
dass es mit dem 1 x jährlichen Bad (im Mai ) zusammenhing und so die Menschen im Juni noch „frisch rochen“ ,
so dass es ein guter Zeitpunkt für so ein besonderes Fest war.
Clans.Die Cherokee waren eine matrilineal Gesellschaft, in allen 7 Clans.
Es war den Mitgliedern desselben Clans verboten zu heiraten .
Denn der Mann wurde mit der Heirat ein Mitglied des Clans seiner Frau und lebte auch fortan mit der Familie der Braut.
Im Gegensatz zu heutigen Zeremonien, wo der Vater der Brautführer ist, war es bei den Cherokee die Mutter.
Über die Vorbereitung und Hochzeitszeremonie kann man hier nachlesen :
siehe : Traditionelle Cherokee
Hochzeit
Die Cherokee Hochzeits Vase aus gebrantem Ton war ein wichtiger Teil der Zeremonie.
Die Cherokee Hochzeits Vase symbolisierte die Verbindung von zwei Menschen,
die nun eine gemeinsame Reise durch das Leben antraten.
( was auch mit dem Wechsel von blauen Decken in eine weiße Hochzeitsdecke symbolisiert wurde,
bzw. dem Austausch von Nahrungsgütern etc.).
Das Paar trank den Mais-Trank aus der doppelseitigen Hochzeitsvase zuerst von Osten nach Westen,
dann von Norden nach Süden und bat dabei um Segen für die Erde und all ihren Lebewesen.
Die Vase wurde dann auf die Erde geworfen und zerbrochen, um so ihr Hochzeitsversprechen zu besiegeln.
Die Bruchstücke wurden an Mutter Erde zurückgegeben, wodurch der Kreis vollendet war.
Cherokee Basket (Korbflechtarbeiten)
Der Cherokee Korb diente vor Tausenden von Jahren als ein Mittel zum Speichern von Waren und Lebensmitteln
und wurden auch als Sieb, als Reusen zum Angeln oder zur Aufbewahrungvon Kleinwild verwendet.
Korbflechten wurde traditionell von Frauen geleistet und hat sich zu einer komplexen, stark stilisierten Kunstform entwickelt.
Die Körbe wurden alle aus natürlichen Materialien gefertigt, die es in den Laubwäldern der angestammten Cherokee- Heimat
gab.
(Schilfrohr, weiße Eiche, Hickory Rinde, und Geißblatt waren die wichtigsten Materialien).
Ursprünglich gab es nur zwei Materialien die für den Farbstoff verwendet wurden,
d.h. das waren schwarze Walnuss und Blutwurzel.
Später wurde Butternut (Butternut-Kürbis) für Gelb und Ginster Segge für Orange hinzugefügt.
Das Korbflechten wurde von einem Element für das tägliche Leben zu einer populären Kunstform.
Der Cherokee Korb wird durch verschiedene Arten vertreten.
Die beliebteste Art ist heute der "Doppel-Wand" Korb(aus Buckbrush, Geißblatt oder kommerziell
hergestelltem Schilf geflochten).
Natürliche Farbstoffe kommen aus Wurzeln, Rinden, Blättern, Nüssen, Blumen, Früchten, Zweigen und Samen.
Die Wahl des Materials ist abhängig von der gewünschten Funktion und was man gerade an Material zur Hand hat.
Die Korb Muster sind oftmals die interessanteste Facette der Cherokee Korbflechterei.
Man verwendete keine Muster, Modelle, Zeichnungen, etc., sondern stützte sich stattdessen auf den kreativen Prozess,
das eigene Gefühl bei der Arbeit, dabei zu kombinieren aus der Erinnerung und der Phantasie.
Die Muster der Cherokee Körbe kommen aus den Bergen, Flüssen und Wäldern, - und der Traditionen des Stammes.
Info-Material:
Cherokee Heritage - Basket Making
Video :
Bilder-Link zum Cherokee - Künstler
Ron Mittchell :
Bild : Copyright @ Ron Mitchell